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SwimRun Rheinsberg

SwimRun ist ein Sport für das gesamte Jahr

Schwimmen und Laufen in der Natur bringen gerade im Winter Vorteile

“Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft!“ So sah es Emil Zatopek. Aber Schwimmen und Fliegen sind keine „unmenschlichen“ Exklusivrechte. Die Verbindung von Laufen mit dem „fliegenden“ Wechsel zum Gleiten durch das kühle Nass liefert Ausdauersportler:inn den besonderen Kick. Das mit dem „kühlen“ Nass ist ernst gemeint. Die gesundheitlichen und leistungsfördernden Wirkungen von Kaltwasseranwendungen – ob Dusche, Eisbad oder Schwimmen im Naturgewässer – stehen schon lange im Fokus der Wissenschaft.

SwimRun: Mann beim Eisschwimmen vor Häusern © SCC EVENTS / privat


So wunderbar das Erlebnis Eisschwimmen auch ist, so gefährlich ist es auch. Diese ganz besondere Erfahrung ist wirklich nur Spezialisten vorbehalten.  SCC EVENTS / privat

SwimRun im Winter punktet mit Positivwirkungen

Laufikone Paula Radcliffe und Fußballweltmeister Per Mertesacker („Drei Tage-Eistonne“) stehen exemplarisch für die Kombination von Höchstleistung und Kaltwasseranwendung. Zwar ist die viel zitierte Stärkung des Immunsystems nicht durch objektive Messparameter gedeckt, doch punkten regelmäßige Kältereize mit Positivwirkungen auf gesundheits- und leistungsrelevante Körperreaktionen. An erster Stelle steht der Trainingseffekt für das Blutgefäßsystem.

Der gerade im Winter beim SwimRun wiederholte Temperaturwechsel optimiert die körpereigene Wärmeregulation mit dem Resultat einer bei jeder Außentemperatur besseren Blutversorgung der arbeitenden Muskulatur. Als Sofortreaktion auf den Kälteschock stellt das autonome Nervensystem („Vegetativum“) die Blutgefäße in den peripheren Körperregionen eng zusammen, um die Versorgung der lebenswichtigen Organe zu sichern.

SwimRun: Schwimmer im Winter in offenem Gewässer © SCC EVENTS / privat


Wer im Winter in offenen Gewässern schwimmt, hat diese meist für sich und sollte sich auch der Gefahren bewusst sein - besser im Team starten.  SCC EVENTS / privat

Kaltes Wasser bringt den Körper auf Hochtouren

Auf die erwärmende Muskelarbeit, den Temperaturwechsel beim Verlassen des Wassers und Übergang in die Laufbewegung reagiert das Vegetativum mit adäquater Regulierung der peripheren Gefäßweiten, um die bestmögliche Sauer- und Nährstoffversorgung der Muskeln zu erreichen. Diese Steuerprozesse laufen beim trainierten Kälteanwender schneller und ökonomischer ab. Individuelle Frostresilienz, Muskelleistung und Anpassungsfähigkeit an Temperaturschwankungen steigen. Weiteren Benefits ist die Forschung auf der Spur. Dazu zählen die Umwandlung von weißem Depotfett in „schlankes“ Braunfett, das seine vielen Mitochondrien (Zellkraftwerke) in den Dienst der fettverzehrenden Wärmeproduktion stellt.

Auch für ein verbessertes Ansprechen auf das blutzuckerregulierende Bauchspeicheldrüsenhormon Insulin sowie die verstärkte Bildung antioxidativer, das heißt zellschädigende Stoffwechselprodukte (freie Radikale) neutralisierender Substanzen wie Glutathion gibt es Hinweise. Gleiches gilt für die Minimierung trainingsinduzierte Entzündungen in der Muskulatur, was der Muskelkaterentwicklung entgegenwirkt.

SwimRun: Männlicher Schwimmer sitzt auf Eisdecke umgeben von Wald © SCC EVENTS / privat


Zugefrorene Gewässer sind nur für sehr erfahrene SwimRunner geeignet, hier ist besondere Vorsicht geboten.  SCC EVENTS / privat

Kalte Dusche, Eisbad oder SwimRun sind gut für die Seele

Auch wenn einige günstige Kältewirkungen (Immunstärkung) nicht hinreichend belegt und die Herzkreislaufrisiken zu beachten sind, zeichnet der aktuelle Kenntnisstand ein positives Bild. Dabei gehört ein letzter Faktor herausgestellt: das persönliche Wohlbefinden, meine „anekdotische Evidenz“. Der Nutzen von kalter Dusche, Eisbad oder SwimRun im Winter wird maßgeblich von meiner Einstellung und Empfindung bestimmt. Der Placeboeffekt, oft zu Unrecht gescholten, leistet hier wertvolle Dienste. Wem Kältereize Hochgefühle bescheren, wird vielschichtig profitieren.